Bürgerbegehren zur Museumserweiterung ist inhaltlich komplett falsch dargestellt!

Stadtmuseum Lippstadt

Unseren Marktplatz erhalten und aufwerten!

Museumserweiterung und Neugestaltung des Areals ist eine große Chance für Lippstadt

 

Seit die Initiative „Freier Markplatz“ in Lippstadt tätig geworden ist, herrscht in der Stadt

große Verwirrung: Viele Bürger sind empört, weil sie glauben, dass Markt und Herbstwoche einem unschönen grauen Riesenbau vollständig weichen sollen. Doch das ist ein grober Irrtum – als Folge von falschen und verzerrten Darstellungen. Dieser Faktencheck soll helfen, redlich und punktgenau über das zu informieren, was der Stadtrat mit seinem Beschluss vom 24. Februar 2025 wirklich auf den Weg gebracht hat – übrigens mit der klaren Parteienmehrheit von SPD, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, Christdemokraten, Lippstadt (CDL) und Linke:

Was der Ratsbeschluss wirklich vorsieht:

Beabsichtigt ist die Neubelebung eines architektonischen Schatzes der Stadt, des Palais

Rose, in dem das Stadtmuseum beheimatet ist. Schon im Dezember 2019 hatte der

Stadtrat beschlossen, das Palais als Museum zu erhalten. Dies geht nach einhelliger

Expertenmeinung (LWL- Museumsamt für Westfalen) jedoch nur in Kombination

mit einem ansprechenden und zeitgemäßen Museumsanbau (als Vorleistung ist ein

modernes Museumsdepot bereits in der Hospitalstraße gebaut und eröffnet worden). Mit

dem neuen Ratsbeschluss vom Februar 2025 ist nun ein Ort gewollt, in dem die besten

der 20.000 Exponate des Museums endlich aus dem Depot hervorgeholt und würdig

präsentiert werden können, um die Lippstädter Stadtgeschichte so spannend wie möglich

zu erzählen. Zudem sollen in einem Sonderausstellungsbereich Wechselausstellungen

zu aktuellen Themen veranstaltet werden. Ein modernes Museum soll ein angenehmes

und einladendes Forum als schöner Aufenthaltsort für alle Bürger sein, wo man sich

gerne trifft. Was andernorts schon üblich ist, kann auch in Lippstadt gelingen. Dazu

noch eine interessante Info: An einem jeden Wochenende gehen in Deutschland mehr

Menschen ins Museum als in die Fußballstadien der Bundesligen.

Der Ratsbeschluss ist das Ergebnis einer vierjährigen, ernsthaften Vorarbeit – und er ist ausgewogen. Grundlage für den Beschluss sind: Das ausgereifte Ausstellungskonzept von der Museumsleiterin Frau Dr. Christine Schönebeck. Es wurde bereits den politischen Gremien vorgestellt. Dazu gehören:

• die Sanierung des denkmalgeschützten Palais Rose als Beispiel für bürgerliches

Wohnen in der Zeit von 1750–1840. Das im 17. Jahrhundert erbaute Haus ist in seiner

Schönheit (Stuckdecken, Mobiliar etc.) schon allein ein echtes Schmuckstück.

• Der Bau eines angemessenen und ästhetisch ansprechenden

Museumserweiterungsbau, der neue Möglichkeiten der Darstellung der Stadtgeschichte

bietet – u.a. auch in 3D und digital (z.B. die „Stadt an der Lippe“) – unter Einbeziehung

des Lippebootes von 1180 (zunächst als Modell) bis zur Präsentation der

Auengestaltung und Renaturierung der Lippe heute; Darstellung der Industriegeschichte

von Hella bis Falke; Kulturelle Bildung zur Stadt mit allen Ortschaften und Teilhabe

für einen besseren gesellschaftlichen Zusammenhalt; Interessante und bedeutende

Ausstellungen mit Magnetwirkung auf die Bürger aus nah und fern.

Der Ratsbeschluss geht ganz bewusst außerordentlich achtsam mit der

Freifl äche des Marktplatzes um – gewünscht sind Verbesserungen und

Verschönerungen:

Die Ratsmehrheit zur Museumserweiterung hat ausdrücklich beschlossen, dass mit dem

Marktplatz flächensparend umgangen werden soll. Eine riegelhafte Bebauung an der

Marktstraße soll vermieden werden.

Statt eines ursprünglich angedachten Volumens von 2000 qm hat sich die Ratsmehrheit nach gründlichem Abwägen auf ein stark reduziertes Bauvolumen von 1450 qm verständigt (auf zwei Geschossen, nicht auf einer Grundfläche - also nur ca. 800 qm Grundfläche, wie in dem Ansichtsmodell zu sehen ist). Der Großteil des Marktplatzes soll frei bleiben und auch weiterhin für Wochenmarkt und Herbstwoche zur Verfügung stehen.

FAKTENCHECK MUSEUMSERWEITERUNG

Eine von der Stadtverwaltung in Auftrag gegebene Machbarkeitsstudie des Bielefelder Planungsbüros Drees & Huesmann hat klar ergeben, dass ein Museumserweiterungsbau kein Hindernis für das Fortbestehen von Markt und Herbstwoche darstellt. Auch Parkplätze – sollten sie weiterhin von den Bürgern gewünscht bleiben – würden auf dem Marktplatz noch erhalten bleiben können (auch wenn die bestehenden Parkhäuser besser ausgelastet werden müssen).

Eine massive Bebauung des Markplatzes mit riesigen Klötzen ist eben nicht beabsichtigt.

Ein ausgelobter Architektenwettbewerb, der am 24. Februar 2025 vom Stadtrat ebenfalls

in Auftrag gegeben wurde, ist – eben diese Vorgaben beachtend – bereits im Gange. Die

Beteiligung daran ist groß, denn viele renommierte Büros sind daran interessiert,Lippstadt

einen schönen Vorschlag für Museumsbau UND Neugestaltung des Marktareals zu

unterbreiten. Wir sind gespannt auf die verschiedenen Architekturentwürfe.

• eine flächenschonende Bebauung wird die Aufenthaltsqualität unseres schönen

Marktplatzes unterstreichen und verbessern (speziell an den 220 Tagen im Jahr, an

denen kein Wochenmarkt oder andere Veranstaltungen dort stattfinden)

• Schließfächer, WCs und eine Caféteria im neuen Museum werden eine willkommene

Ergänzung für Besucher der Stadt an allen Tagen sein, und zur Aufwertung des

heutigen Marktes beitragen

• Eine große Verbesserung wird auch durch die Angleichung des Niveaus des

Marktplatzes und Bereichs um die Marienkirche erreicht – es werden sich ganz neue

Möglichkeiten ergeben, diesen dann größeren zusammenhängenden Bereich zu

nutzen. Auch Barrierefreiheit und Wegeverbindungen können verbessert werden

(Übrigens: Das historische Palais Rose kann nur barrierefrei mit einem Außenaufzug

erschlossen werden. Ohne Barrierefreiheit gibt es keine Fördergelder. Ganz ohne

Bebauung des Marktplatzes geht es nicht!

Dezentrale Museumslösungen in Leerständen – wie jetzt vielfach ins Spiel

gebracht – sind baulich und klimatechnisch ganz und gar ungeeignet,

personalintensiv und laut LWL-Museumsamt weder praxistauglich noch

förderfähig vom Land NRW :

• Jeder, der im Rat und in den entsprechenden Ausschüssen in den letzten vier Jahren

das Thema Museumserweiterung und Marktplatzneugestaltung beraten hat, muss

wissen, dass ein moderner, zentraler Bau am Palais Rose nötig ist. Nur dort können

Ausstellungen gebündelt gezeigt werden. Damit kann eine größere Präsenz und

Werbewirksamkeit für die Ausstellungen und die Identität der Stadt geschaffen werden.

Das ist eine perfekte Möglichkeit, mehr Besucher in die Stadt zu ziehen und die

Frequenz für Handel und Gastronomie zu erhöhen. Die zentrale Innenstadt würde

hiervon in der Zukunft direkt profitieren. Man hätte also auch außerhalb der Markttage

und der Herbstwoche einen Publikums-Magneten auf dem Marktplatz, der über das

bloße Parken hinausgeht.

Die Finanzierung ist machbar – unsere seriöse Planung hatte das immer im Blick:

• die Sanierung des Palais Rose wird bis zu 60% gefördert, die Umgestaltung des

Marktplatzes über die Städtebauförderung übrigens auch, ebenso ein kleiner Teil

des Museums. Es stehen Spenden und Sponsoring bereit, so dass insgesamt für die

komplette Maßnahme ca. 10 Millionen Euro auf die Stadt zukommen – das heißt: Hier

kann die Stadt mit relativ überschaubaren Eigenmitteln von einer erheblichen Summe

an Förder- und Spendenmitteln profitieren

Für die Herbstwoche wird auch weiterhin noch reichlich Platz auf dem Marktplatz sein.

Viel entscheidender für die zukünftige Entwicklung des Lippstädter Volksfestes ist der

komplette Wegfall des Stadthausparkplatzes durch dessen Vermarktung und Bebauung

nach dem Umzug der Stadtverwaltung in das neue Stadthaus. Es wird also ohnehin

zwingend ein zukunftsfähiges neues Konzept für die Herbstwoche gebraucht. Hier ist

der Veranstalter, die KWL, gefordert.

Der Ratsbeschluss geht ganz bewusst außerordentlich achtsam mit der

Freifläche des Marktplatzes um – gewünscht sind Verbesserungen und

Verschönerungen:

Durch das Bündel der hier beschriebenen Maßnahmen wird der Marktplatz also ein ganz

neues Flair bekommen – er wird attraktiver und barrierefrei mit einer ansprechenden, vor allem

flächenschonenden Bebauung – und hierzu wird der Architektenwettbewerb eine ganze Reihe

an Vorschlägen liefern, die den Bürgern VOR einer Entscheidung vorgestellt und mit ihnen

diskutiert werden.

Wir rufen alle Lippstädterinnen und Lippstädter auf, sich nicht kurzfristig von Stimmungsmachern blenden zu lassen. Lippstadt entscheidet sich für die Sanierung und Erweiterung des Museums sowie für die Verschönerung des Marktplatzareals.

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haben?

Es ist nicht zu spät.

Die Unterzeichner:

SPD Fraktion

Bürgermeisterkandidat Alexander Tschense, parteilos

Fraktion Bündnis 90, die Grünen mit

Bürgermeisterkandidatin Elisabeth Körner

FDP / CDL mit Bürgermeisterkandidat Dr. Torben Terwey

Fraktion Die Linke

Förderverein Museum

Heimatbund

Kulturrat

#prostadtmuseumlippstadt

Flyer: Aufklärung der Fakenews der Initiative „Freier Marktplatz“