Projekt Museum und die „Kultur Meile“ müssen vorangetrieben werden

Museum, Kulturmeile: Gemeinsamer Antrag von SPD, Grüne, FDP und Linke

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Moritz,
dies ist ein gemeinsamer Antrag von SPD, BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN FDP und Die Linke für den nächsten Rat am 24.6.:
1. WirbegrüßendasvorliegendeMuseumskonzeptsowohlinhaltlichalsauch räumlich.
2. DieMachbarkeit,bzw.RealisierungamaktuellenStandortaufdemMarktplatzist durch den AK Museumserweiterung und Entwicklung des Marktplatzes zusammen mit dem Büro Drees und Huesmann festgestellt worden. Dafür notwendige Neukonzeptionen für das Parken, den Wochenmarkt und die Herbstwoche sind vorgeschlagen und aufgezeigt worden, und müssen jetzt weiter im Detail verfolgt werden.
3. DadieseVoraussetzungenjetzterfülltsind,beantragenwireinen Architektenwettbewerb auszuschreiben. Die Finanzierung hierfür steht mit der Haushaltsposition von 200.000 Euro im Haushalt. (Details zur Ausschreibung sollen im Fachausschuss beraten werden.)
4. Außerdembeantragenwir,umdieVerwaltungnichtnochmehrzubelasten,ein externes Büro mit den Möglichkeiten zur Einwerbung von Fördergeldern von Land, Bund und EU zu beauftragen. Dieses ist entscheidend, um die Finanzierung transparent und realistisch darzustellen.
Die Punkte 3 und 4 sollten bis Anfang November erfolgt sein, um in den folgenden Haushaltsberatungen belastbare Zahlen zu haben.
  
Begründung :
Lebendige Innenstädte bauen: Kultur als Motor der Innenstadtentwicklung (aus dem Positionspapier des Städtetages NRW zur Vorlage im Landtag)
Ein gut funktionierendes und attraktiv gestaltetes Stadtmuseum ist der Ort, an dem die Identität einer Stadt wie nirgendwo sonst sichtbar wird - nach Innen, für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt selbst, und nach Außen für Besucher und Touristen. Ein modernes Museum lebt davon, wie es die Geschichte der Stadt als Teil unserer Gegenwart präsentiert und in Alltagsgeschichten anschaulich erzählt und inszeniert. Lippstadt kann und soll sich als stolze, alte und traditionsreiche westfälische Hansestadt darstellen, die seit der Stadtgründung im Jahr 1185 mit Wasser und Handel eng verbunden ist. Zudem war und ist unsere Stadt liberal und stets offen für Neues. Das zeigt sich in der Geschichte immer wieder - vom Reformationszeitalter über die 1848er Zeit bis in unsere Tage. Die Einwohner identifizieren sich mit ihrer Stadt und ihrer bürgerschaftlichen Kultur außerordentlich stark.
Im Palais Rose, einem prächtigen Bau, der architektonisch und historisch ein Juwel ist, kann sich Lippstadt im Herzen der Altstadt nun sehr selbstbewusst einer interessierten Öffentlichkeit vorstellen. Doch muss das bestehende Stadtmuseum, um seinen Aufgaben vollauf gerecht werden zu können, noch saniert, modernisiert und vor allem in angemessener Form erweitert werden. Denn Lippstadts Stadtmuseum hat umfangreiche, qualitativ bedeutende und zum Teil einzigartige Sammlungen, die derzeit aus Platzmangel nicht gezeigt werden können. Es kann mit seinen Pfunden nicht wuchern. Das muss sich dringend ändern. In Dauer - und Wechselausstellungen, z. B. auch mit Bezug zu dem Boot, das in der Lippe gefunden wurde, könnte die Verbundenheit Lippstadts zum Wasser, bis hin zur renaturierten Lippe und zum modernen Wassersport dargestellt werden. Solche modernen Ausstellungen und eine aktuelle Museumspädagogik zusammen mit einer gelungenen Architektur und einem attraktiv gestaltetem Umfeld könnten das Zentrum der Stadt dauerhaft zu einem gut besuchten Ort der Gemeinsamkeit und des Miteinanders machen. Hier muss fortan architektonisch weiter gedacht werden.
Wir brauchen einen Aufbruch - gerade auch im Rahmen der geplanten „Kulturmeile“ -, um die Innenstadt auch zukünftig als Ort erlebbar werden zu lassen, der kulturell, gastronomisch, sozial, ökologisch und ökonomisch attraktiv und auf der Höhe der Zeit ist.
Mit Freundlichem Gruß
gez.
Jens Behrens (SPD), Elisabeth Körner (BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN), Godehard Pöttker (FDP),  Michael Bruns (Die Linke).